An der diesjährigen U23 Europameisterschaft in Hofen waren für die Schweiz zwei Mannschaften am Start. Dies waren zum einen Timon und Yannick Fröhlich als Schweiz 1 und Rafael Artho und Björn Vogel als Schweiz 2.
Für Schweiz 2 fing das Turnier gerade mit einem wichtigen Spiel an. Sie hatten Tschechien 1 als Gegner, welche genau wie die beiden Schweizer, Halbfinalambitionen hatten. Es war für beide Teams klar, dass dieses Spiel wegweisend sein würde für den weiteren Verlauf des Turniers. Die Schweizer starteten nervös in das Spiel und erlaubten sich einige kleine Fehler, welche Tschechien 1 konsequent ausnutzen konnte. So waren sie zur Halbzeit mit 1:3 hinten und mussten dadurch in der zweiten Halbzeit mehr Risiken im Angriff auf sich nehmen, welche nur begrenzt von Erfolg gekrönt waren. So konnten die Tschechen ihren Vorsprung noch ausbauen und einige Minuten vor Schluss das 6:2 erzielen. Die Schweizer, welche nun wussten, dass sie alles nach vorne werfen mussten, steigerten sich in den letzten Minuten des Spieles und konnten zeigen, dass sie den Tschechen spielerisch ebenbürtig sind. Durch gut herausgespielte Tore konnten sie bis auf 5:6 verkürzen, doch leider reichte es nicht für das Unentschieden und den so wichtigen Punkt.
Gleich im nächsten Spiel startete dann auch Schweiz 1 ins Turnier mit dem Match gegen Österreich 1. Auch dieser Match war wichtig, um gut ins Turnier zu starten und die Nervosität ein wenig abzulegen. Die Gebrüder Fröhlich spielten von Anfang an sauberen und sicheren Radball und konnten zeigen, wieso mit ihnen an diesem Turnier zu rechnen sein würde. Sie nutzten ihre Chancen, welche oftmals durch Fehler des Gegners entstanden, effizient aus und konnten so das Spiel mit 7:3 für sich entscheiden. Der einzige Wermutstropfen dabei war der letzte Schlag von Österreich, welchen Philipp Schwendinger aus fast zehn Metern über den Sattel von Timon Fröhlich verwandeln konnte.
Für die Schweiz 2 ging es nach einer längeren Pause dann gegen Deutschland 1 weiter. Die beiden Schweizer wussten, dass sie in diesem Spiel punkten müssen, um die Chance aufs Halbfinal aufrecht zu erhalten. Mit dem gleichen Elan, mit welchem sie am Ende des ersten Matches aufgetreten sind, gingen sie auch in diesem Spiel zur Sache. Gegen die Deutschen, welche als Favoriten auf den EM-Titel bezeichnet wurden, konnten die beiden Mosliger ihr Können zeigen und früh in Führung gehen. In diesem Spiel, welches jederzeit auf beide Seiten hätte kippen können, ging am Schluss keine der beiden Mannschaften als Sieger vom Feld und sie trennten sich mit 6:6 Unentschieden. Mit diesen zwei Resultaten aus den ersten zwei Spielen wussten die Schweizer, dass sie den Halbfinal nur noch erreichen können, wenn Tschechien 1 später Deutschland schlägt. Da dieses Spiel dann jedoch mit 4:2 für Deutschland endete, mussten sich die Mosliger mit dem Spiel um Platz 5 und 6 begnügen. In diesem würden sie auf Deutschland 2, das Heimteam aus Hofen treffen, welches in der Vorrunde gegen Tschechien 2 verloren und gegen Schweiz 1 in einem packenden Spiel Unentschieden gespielt hatte.
Schweiz 1, die in der Vorrunde nach dem Auftaktsieg gegen Österreich 1 auch noch Tschechien 2 und Frankreich klar schlugen und nur gegen Deutschland 2 Punkte abgeben mussten, qualifizierten sich als Gruppensieger für das Halbfinale gegen Tschechien 1.
In der Finalrunde waren dann zuerst die Gebrüder Fröhlich in ihrem Halbfinal gegen Tschechien 1 im Einsatz. In einem Spiel, welches an Spannung kaum zu überbieten war trennten sich die Mannschaften in der regulären Spielzeit 4:4. Um einen Sieger zu finden, musste also ein 4-Meterschiessen her. In diesem gerieten die Schweizer schnell in Rückstand und nur durch mehrere starken Paraden von Timon Fröhlich und durch abgeklärte Penaltys, geling es den beiden Schweizern, doch siegreich aus diesem Halbfinal hervorzugehen.
Im Spiel um den 5. Platz unterlag Schweiz 2 dem Gastgeber aus Hofen äusserst knapp mit 2:3. Somit müssen sich die beiden Spieler aus Mosnang an ihrer letzten U23-Europameisterschaft mit dem 6. Platz zufriedengeben.
Im letzten Spiel des Turnieres traf Schweiz 1 im Spiel um den Europameistertitel auf Deutschland 1. In diesem Spiel zeigten beide Mannschaften, wieso sie es verdient hatten, um den Sieg zu spielen und in einem Duell auf Augenhöhe waren es Kleinigkeiten, welche schlussendlich zu Ungunsten der Schweizer entschieden. Das deutsche Team aus Darmstadt gewann das Spiel mit 5:4 und krönte sich somit zum neuen U23-Europameister. Für die Schweizer, welche im kommenden Jahr in Altdorf nach Bronze in 2021 und Silber in 2022 die Chance haben, ihren Medaillensatz zu vervollständigen, war es ein ausserordentlich erfolgreiches Turnier. Sie haben nach einer bisher guten nationalen und internationalen Saison gezeigt, dass sie bereit sind auf der grossen Bühne vorne mitzuspielen und wir freuen uns in Zukunft auf mehr guten Radball.
Ein grosses Dankeschön gilt auch dem Betreuerteam der beiden Schweizer Teams welches sich aus Werner Artho, Roman Schneider und Fabienne Hammerschmidt zusammensetzte.
Bericht: Jari Kern