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1x Gold, 2x Silber und 2x Bronze für die Schweiz

1x Gold, 2x Silber und 2x Bronze für die Schweiz - Swiss Indoor- & Unicycling

19.05.2024 | Kunstrad, Radball | Swiss Indoor- & Unicycling, Geschäftsstelle


1x Gold, 2x Silber und 2x Bronze für die Schweiz

Am Auffahrtswochenende fanden in die Europameisterschaften im Kunstrad und Radball der U19 statt. Die Schweiz reiste mit einer Delegation von 21 Athlet*innen und Betreuer*innen ins deutsche Amorbach.


 

Kunstrad

Nachdem die Schweizer Radballer bereits ins Turnier gestartet sind ging es für Silas Göbelbecker und Tim Eichler (RB Brugg) in der Kategorie 2er offen los. Mit einem knappen Rückstand von nur 0.14 Punkten hinter dem tschechischen Duo sicherten die beiden sich die Bronzemedaille. Der Europameistertitel ging nach Deutschland an Emily Brenner und Markus Wechner.

Als nächstes im Kunstrad ging der 4er aus Baar, bestehend aus Svenja Stöckli, Gina Wagner, Leonie Schneider und Angela Bieri, an den Start. Trotz der Nervosität vor der ersten Europameisterschaft und einem Sturz während der Kür liessen sich die vier nicht aus der Ruhe bringen. Sie beendeten die Kür mit 158.22 Punkten, was auch ihr zweitbestes Saisonergebnis ist. Somit sicherten sie sich den Vize Europameistertitel hinter dem Deutschen Titelverteidiger mit Rebecca Grote, Lena Andorinha, Jone Burow und Yannick Gaisser.

Am Samstagmorgen startete Stian Bächi (Indoor Cycling Schaffhausen) als erster Schweizer in den Tag. Mit einer soliden Kür und einer ausgefahrenen Punktzahl von 83.19 sicherte er sich an seiner zweiten Junioren EM den 6. Platz. Somit verbesserte er seine Leistung vom letzten Jahr um einen Rang und fast 9 Punkten.

Auf zwei Radballspiele folgte dan der Auftritt des Baarer Zweier-Teams mit Vivienne Kümin und Saskia Seitz. Die beiden sind ein eingespieltes Team und durften im letzten Jahr bereits EM-Luft schnuppern. In der bisherigen Saison konnten sie mit konstant starken Leistungen überzeugen, und lieferten dann trotz knapper Zeit auch an der EM ab. Mit der 5-Minuten-Ansage beendeten sie ihre letzte Figur und kamen sogar fast an die beste Punktebewertung der Saison heran. Nur das deutsche Team mit Sofia Bauer und Letizia Daudey konnte die beiden noch überbieten, somit verteidigen auch die beiden ihre Silbermedaille vom letzten Jahr.

Nun ging es für Silas Göbelbecker vom RB Brugg nochmals los, dieses Mal im 1er Junioren. Auch er lieferte eine sehr solide Kür und lief mit einem Resultat von 110.92 von der Fläche. Auch dies ist eine Verbesserung von mehr als 5 Punkten im Vergleich zur letzten Junioren EM. Auch er verteidigte seine Bronzemedaille vom letzten Jahr erfolgreich. 
Nun ging es für die letzten 1er Juniorinnen an den Start. Aus der Schweiz startete zuerst Luana Lutz (RMV Amriswil), die sich in der nationalen Quali schlussendlich sehr knapp durchgesetzt hat. Sie konnte ihre Leistungen der bisherigen Saison leider nicht ganz abrufen, beendete aber nichtsdestotrotz ihre erste Junioren EM mit dem soliden 4. Platz. Als letzte Schweizer Kunstradfahrerin startete Sina von Rotz im 1er Kunstradfahren. Die Luzernerin, die in Baar trainiert, hatte dieses Jahr zum ersten und altersbedingt auch zum letzten Mal die Gelegenheit, an einer U19 EM teilzunehmen. In den nationalen Qualifikationsrunden setzte sie sich deutlich von der Konkurrenz ab, nun galt es jedoch, gegen die internationalen Athletinnen zu bestehen. Mit der dritthöchsten eingereichten Punktzahl konnte Sina vorlegen. Sie nutzte ihre Chance, zeigte eine ruhige und präzise ausgeführte Kür, wie schon oft in dieser Saison. Die Kampfrichter bestätigten ihre Fahrt mit der zweitbesten Saisonwertung von 140,79. Die erste deutsche Konkurrentin startete ebenfalls schön, konnte aber nicht die gleiche Sicherheit an den Tag legen. Unsaubere Ausführungen und schliesslich ein Sturz zogen Punkte ab. Schliesslich fiel sie hinter Sina von Rotz. Die zweite deutsche Athletin reichte eine deutlich höhere Punktzahl ein. Auch sie fuhr weniger sauber und patzte an den entscheidenden Stellen. Dies ergab hohe Abzüge, ihre Wertung sank kontinuierlich und reichte nicht an der Schweizerin vorbei. Sina von Rotz gewann damit die Goldmedaille und den Europameister-Titel! Dies ist der erste 1er Titel an einer Junioren EM für die Schweiz!!

Radball

An der diesjährigen EM waren wie schon im letzten Jahr Simon Müller und Levin Fankhauser vom VMC Liestal im Einsatz. Nach dem vierten Rang im letzten Jahr war das Ziel bei dieser EM klar ein Podestplatz. Beim diesjährigen Turnier war nach letztjähriger Abwesenheit auch wieder ein Team aus Ungarn vertreten. Mit einem problemlosen 12:0 gegen dieses Team konnten die beiden Schweizer auch souverän ins Turnier starten und ihre Medaillenambitionen zugleich anmelden. Gleich im zweiten Spiel gegen die im Vorjahr drittplatzierten Tschechen mussten die beiden Liestaler mit einem 2:9 einen herben Dämpfer hinnehmen. Auch im dritten Spiel kamen die beiden Schweizer nicht richtig dazu, ihre Stärken auszuspielen und leisteten sich zu viele Fehler, welche von den Österreichern jeweils sofort ausgenutzt werden konnten. So endete dieses Spiel mit einem 5:2 Sieg für unsere östlichen Nachbaren. Im vierten Spiel an diesem Turnier konnten die beiden Schweizer endlich auch gegen ein Topteam zeigen, was sie eigentlich für Qualitäten haben. In einem ausgeglichenen Match, der jederzeit auf beide Seiten hätte kippen können, trennten sich die Schweiz und der amtierende Titelverteidiger aus Deutschland schlussendlich Unentschieden 2:2. Nach diesem sehr durchwachsenen ersten EM Tag mit einem Höhepunkt zum Schluss wussten die Schweizer, dass sie am Samstag in den letzten beiden Spielen wohl mindestens 4 Punkte mitnehmen müssen, um sich für eines der beiden Halbfinals zu qualifizieren.
Mit einem 10:1 gegen Frankreich erarbeiteten sich die Schweizer eine gute Ausgangslage für das finale Gruppenspiel gegen Belgien. Die Voraussetzungen waren klar: Bei einem Unentschieden oder Sieg für die Schweiz steht diese im Halbfinal gegen Tschechien, bei einem Sieg für Belgien steht die Schweiz nach der Vorrunde schon als EM-Fünfter fest. In einem emotionalen Spiel, in welchem die Schweizer von der schwachen Chancenauswertung der Belgier profitieren konnten, setzte sich die Schweiz schlussendlich mit 3:1 durch.

Nach einer längeren Pause ging es im Radball weiter mit dem Halbfinale Schweiz-Tschechien.
Tschechien, welches sich in der gesamten Vorrunde keine Blösse gegeben hatte, zeigte auch in diesem Halbfinale, dass sie sich radballerisch auf einem anderen Niveau bewegten als die beiden Schweizer. In einem Spiel, in welchem die Gebrüder Jachym und Richard Baxa das Geschehen praktisch durchgehen kontrollierten, kam die Schweiz kaum zu Chancen, was schlussendlich ein 4:1 für die Tschechen bedeutete. Nach dem zweiten Halbfinale, in welchem das Heimteam aus Deutschland 4:2 gegen Österreich gewann, stand fest, dass das letzte Schweizer Spiel gegen Österreich ausgetragen würde. Die beiden Teams, welche sich von der EM im letzten Jahr und von zahlreichen Länderkämpfen kennen, zeigten im Spiel um Platz 3 ein sehr ausgeglichenes und ruhiges Spiel, in dem beide Mannschaften zu wenig nennenswerten Chancen kamen. Nach dem 2:2 in der regulären Spielzeit bedeutete dies, dass eine Verlängerung darüber entscheiden musste, wer die bronzene Medaille aus Amorbach entführen würde. In der Verlängerung spielten die beiden Teams ebenfalls so wie sie es schon in der regulären Spielzeit getan hatten und es war schlussendlich ein Fehler der Schweizer, welcher von den Österreichern zum entscheidenden 3:2 genutzt werden konnte.

Somit beenden Simon Müller und Levin Fankhauser ihre Juniorenkarriere mit zwei vierten Plätzen an Junioren Europameisterschaften und wir wünschen ihnen viel Glück in der Elite.

Den Final zwischen Deutschland und Tschechien konnten Tschechien wie schon die Vorrundenbegegnung für sich entscheiden und somit ohne Verlustpunkte und mit im ganzen Turnier nur 6(!) Gegentoren den Europameistertitel zum ersten Mal seit 1997 wieder nach Tschechien holen.

Danke!

Rückblickend war also die Junioren EM 2024 für die Schweiz ein grosser Erfolg. Mit zwei Bronze Medaillen, zwei Silbermedaillen, einem Europameistertitel und generell soliden Leistungen konnte das Schweizer Team glücklich die Heimreise antreten. Wir freuen uns bereits schon auf die Junioren EM in Ungarn nächstes Jahr.

Im Namen von Swiss Indoor- & Unicycling möchten wir uns noch herzlich für die Organisation und Durchführung beim Veranstalter Amorbach bedanken. Natürlich gilt dieses Dankeschön auch für alle anderen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.
Als nächstes auf dem Kalender der Junior*innen steht die Schweizermeisterschaft am 25. Mai in der Waldmannhalle in Baar. Die Junior*innen und Schüler*innen freuen sich auf Ihr zahlreiches Erscheinen!

Bericht: Stefanie Moos, Jari Kern und Fiona Kern